Samstag, 17. März 2007 - Zurück in der Grünen Hölle von Ferfried Prinz von Hohenzollern
So hatte ich mir das nicht unbedingt vorgestellt. 36 Jahre nach meinem Sieg beim 24 Stunden Rennen, bin ich zum ersten Mal als Fahrer zurück auf dem Nürburgring. Und dann das: Sprühregen, 5 Grad Celsius, Nebel und ein scharfer Wind.
Ich betrete unsere Box. Es riecht nach Öl, Benzin und Gummi ? herrlich! Ich fühle mich, als ob ich nach Hause komme. Fahrer und Mechaniker reißen derbe Zoten und das Gelächter ist groß. Eine reine Männergesellschaft. Und das ist gut so. Ronny Mai geht als erster auf die Piste. Sein Bericht verheißt nichts Gutes. Der Belag ist wie Schmierseife. Der ?Pfaff?, so mein Spitzname aus Jugendzeiten, ist zurück in der Grünen Hölle.
Auf der Nordschleife gebe ich richtig Gas. Die Ideallinie kannte ich eigentlich im Schlaf, aber in über drei Jahrzehnten hat sich doch einiges verändert. Ronny hat Recht: die Streckenverhältnisse sind wirklich übel. Ich lass? es heute langsam angehen. Wenig später weiß ich, dass die Vorsicht berechtigt war. Kollege Ulli Neusser fliegt nach einem Dreher von der Piste und hat Glück, nicht in der Leitplanke zu landen. Frontspoiler und Felgen sind im Eimer.
Volle Konzentration und ab dafür! Mein letzter Turn. Ein paar Mal gehe ich nah ans Limit, das Heck droht auszubrechen, aber unser BMW ist gutmütig und lässt sich mit viel Gegenlenken doch noch auf der Straße halten.
Die Teamleitung ist mit uns zufrieden. Leider konnten wir bei dem Wetter nicht alle Tests durchführen. Aber das ist mir im Moment eher egal. Die ersten Runden in der Grünen Hölle überlebt, das Auto heil nach Hause gebracht und die Harmonie innerhalb des Teams ist großartig.
Mit diesen Jungs wird es bei den Rennen noch viel Spaß geben, soviel ist sicher. In zwei Wochen, beim 1. VLN-Lauf werden wir alle zeigen müssen, was in uns steckt. Ich freue mich darauf!
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